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Grippeimpfung beugt Herzinfarkt vor

Grippeimpfung beugt Herzinfarkt vor

Kasse zahlt neuen Impfstoff

Insbesondere für ältere Menschen und chronisch Kranke hat die Impfung gegen Grippe große Vorteile: Geimpfte erleiden deutlich seltener einen Herzinfarkt. 2018 übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Impfstoff.

Impfung schützt vor Folgeerkrankungen

Eine Infektion mit Influenzaviren kann schwere oder sogar tödliche Verläufe nehmen – besonders ältere Menschen und Patienten mit chronischen Erkrankungen sind davon betroffen. Gefürchtete Komplikationen sind zum Beispiel Entzündungen des Herzmuskels und des Gehirns. Aktuelle Studien zeigen, dass die Grippeimpfung einen Herzinfarkt ähnlich effektiv verhindert wie ein Rauchstopp oder die Einnahme von blutdruck- oder cholesterinsenkenden Medikamenten. Auch Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, profitieren von der Grippeimpfung: Nach 6 Monaten betrug die Rate an kardiovaskulären Todesfällen bei Geimpften 2 Prozent, verglichen mit 8 Prozent bei Nicht-Geimpften. Prof. Gerd Fätkenheuer, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, betont: „Diese wissenschaftlichen Belege machen deutlich, dass die Impfung gegen Influenza gerade bei Herzpatienten ein wesentlicher und selbstverständlicher Bestandteil der Vorsorge sein sollte. Dennoch sind die Impfraten bei Risikopatienten leider nach wie vor niedrig.“

Die Monate Oktober und November sind der beste Zeitpunkt für eine Grippeimpfung: Der Körper besitzt erst nach etwa 2 Wochen den kompletten Impfschutz und kann dann die nächste Grippewelle erfolgreich abwehren. In der Saison 2017/2018 fiel diese mit 334.000 Grippekranken und 1.100 Grippetoten allein in Berlin besonders stark aus.

Vierfach-Impfstoff auch gegen Influenza B

In der vergangenen Saison enthielt der Grippeimpfstoff Komponenten aus drei Virusstämmen. Er war nur begrenzt wirksam, da der Hauptanteil der Erkrankungen durch eine nicht enthaltene Variante des Influenza B-Virus ausgelöst wurde. Für die Saison 2018/2019 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut einen Vierfach-Impfstoff. Fätkenheuer ist sicher: „Mit der Impfung gegen vier statt drei verschiedene Viren-Stämme können in der kommenden Saison aller Voraussicht nach deutlich mehr Erkrankungen verhindert werden.“ Die Kosten werden in diesem Jahr von den Krankenkassen erstattet. Die STIKO empfiehlt eine Grippeimpfung für chronisch Kranke, Personen über 60 Jahren, Schwangere und Angehörige medizinischer Berufe.

Quelle: Bundesverband Deutscher Internisten e. V.

Weitere Informationen zur Schutzimpfung gegen Grippe auf den Seiten des Robert Koch-Instituts.

| Simone Lang ; Bildrechte: